Das Haus der Familie Arslan wurde am 23.11.1992 von neofaschistischen Tätern mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayşe Yılmaz und die 51jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. Zuvor hatten die Neonazis bereits einen Brandanschlag auf die Ratzeburger Straße 13 verübt, wo ebenfalls Menschen türkischer Herkunft wohnten. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen.
Die Angehörigen und Überlebenden des Anschlags setzen sich seit 30 Jahren für ein selbstbestimmtes Gedenken von Betroffenen und Überlebenden rechter Gewalt ein. Sie gestalten die Möllner Rede im Exil und den Gedenktag am 23. November, sie unterstützen andere Betroffene rechter Gewalt in ihrem selbstgewählten Gedenken, sie organisieren Bildungsveranstaltungen und Zeitzeug*innengespräche und sie erzählen ihre Geschichten. Und darin sind sie nicht alleine. Betroffene rechter Gewalt rücken ihre Perspektiven in ihren Vielstimmigkeiten in den Vordergrund. Sie richten den Blick auf die, die wir verloren haben und die, die verletzt wurden. Sie vernetzen sich und schaffen vielfältige Orte der Verbundenheit in unseren Verletzlichkeiten. Auch der Gedenktag und die Möllner Rede im Exil sollen solche Orte der Verbundenheit sein.