Clément Méric – Zehn Jahre nach dem Mord

Heute vor 10 Jahren, am 05. Juni 2013 wurde Clément Méric mitten in der Pariser Innenstadt von drei Neonazis angegriffen und ermordet. Themen wie Gedenkpolitik, das Erstarken der parlamentarischen Rechten und der gesellschaftliche Rechtsruck waren jeher ein fester Bestandteil unserer politischen Arbeit.

Der Kampf geht weiter

Im Jahr 2014 fuhren wir mit Genoss*innen nach Paris und drehten unseren ersten Film „Une vie de lutte – Der Kampf geht weiter“. Der Film hatte das Ziel, den Mord an Clément Méric im öffentlichen Bewusstsein zu halten und die Tathergänge zu rekonstruieren. Dabei wurden nicht nur die Bedrohungen von rechts skizziert, sondern auch Einblicke in die antifaschistischen Kämpfe gegeben. Die Filmpremiere fand schließlich im Sommer 2015 statt.

Paris Rebelle

Im Jahr 2014 beschrieben uns französischen Genoss*innen die politische Situation als eine „ohne starke soziale Bewegungen“. Doch nur zwei Jahre später hatte sich die Lage deutlich geänderte. Die Protestbewegung „Nuit debout“ mobilisierte tausende Menschen und führte zu massenhaften Streiks und Platzbesetzungen im ganzen Land. Angesichts dieser Entwicklungen entschieden wir uns, damals noch unter dem Label „Left Report“, erneut nach Frankreich zu fahren und mit den Genoss*innen vor Ort über die aktuellen Geschehnisse zu sprechen.

Als Resultat dieser Reise entstand unser zweiter Film „Paris Rebelle – zwischen Rechtsruck und Revolte“, der im September 2016 Premiere feierte.

Urteil und Gedenken

Fünf Jahre nach dem Mord wurde am 14. September 2018 das Urteil gegen Cléments Mörder gesprochen. Esteben Morillo, der gestanden hatte, die tödlichen Schläge ausgeführt zu haben, wurde zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren verurteilt. Samuel Dufour, der am Überfall mit einem Schlagring beteiligt war, erhielt eine siebenjährige Haftstrafe. Alexandre Eyraud wurde hingegen freigesprochen, da ihm keine direkte Beteiligung am Überfall nachgewiesen werden konnte.

Die Mutter von Clément kommentierte das Urteil 2018 mit den Worten: „Inhaftierung ist niemals ein Sieg. Was nötig ist, ist die Weiterführung des Kampfes gegen alles, was für die extreme Rechte eine Brutstätte ist.“ Diesen Worten können wir uns nur anschließen!

DAS WÜRDIGSTE GEDENKEN IST ES,
DEN ANTIFASCHISTISCHEN KAMPF FORTZUSETZEN!

NI OUBLI, NI PARDON! – KEIN VERGEBEN, KEIN VERGESSEN!


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